Kunstbunker in Berlin - Kunst einmal anders
Kunstbunker, Reinhardstr. 20, Berlin Mitte
In den 90-er Jahren konnte man mit Werbung noch richtig viel Geld verdienen. Das beste Beispiel dafür ist der Werber Christian Boros, der 1994 mit einer Anzeigenkampagne für VIVA bekannt wurde. Heute pendelt er zwischen Berlin und Wuppertal und ist einer der bekanntesten Sammler zeitgenössischer Kunst in Deutschland. Zu seinem Besitz gehören um die 600 Kunstwerke, die er bereits mit 18 Jahren zu sammeln begann und die von Wolfgang Tillmans über Damien Hirst bis hin zu Olafur Eliasson und Sarah Lucas reichen, deren Porträt prominent in der Paris Bar hängt. Die Sammlung Boros wächst stetig, die Kunstwerke werden ausgeliehen, eingelagert, und wieder ausgeliehen. Bis Boros 2003 die Gunst der Stunde nutzt und seinen Traum vom Privatmuseum verwirklicht. Boros kauft der Stadt Berlin einen alten Nazibunker in der Reinhardstraße ab, der zwei Gehminuten vom Friedrichsstadtpalast entfernt liegt und 1942 nach dem Plan von Albert Speer gebaut wurde. Von den Nazis als Schutzbunker und nach Kriegsende von der Roten Armee als Gefängnis benutzt, wurde der Bunker in DDR-Zeiten als Lager für Südfrüchte benutzt und daher auch als „ Bananenbunker“ bezeichnet. Nach der Wende diente er der Techno- und Fetisch-Szene als Location für einschlägige Parties mit Darkrooms und wurde zum härtesten Club der Welt erklärt. Heute ist in den Räumen Kunst zu sehen.
Kunstbunker - Impressionen (Quelle: Sammlung-Boros.de)

Mit 80 Räumen auf 5 Stockwerke verteilt und ohne Tageslicht. Der langwierige Umbau von 2003 bis 2008, bei dem zahlreiche Decken und Wände mit einem Diamantschneider entfernt oder versetzt wurden, hat sich jedoch gelohnt und ist eine architektonische Meisterleistung. Viele Bestandteile wie Türen, Geländer, Betonwände oder Böden sind original – maximal sandgestrahlt oder abgeschliffen. Die Kombination mit neuen Elementen, teilweise gestrichenen Wänden und der zeitgenössischen Kunst macht das besondere Flair aus. Die Kunstwerke leben in erster Linie von der besonderen Atmosphäre und der Geschichte, die man bei jedem Schritt durch den Betonklotz spürt. Die Kunst an sich ist, wie meistens, Geschmacksache. Manche Werke wie beispielsweise die riesige, bunt schimmernde Glaskugel von Olafur Eliasson, sind wirklich beeindruckend. Andere wiederum nur schwer bis gar nicht verständlich. Das passt auch zu dem Satz, den Christian Boros über seine Sammlung sagt: er sammle, was er nicht verstehe. Man muss hier auch nicht jedes Werk verstehen, sondern die Atmosphäre aufsaugen und einfach das Gebäude auf sich wirken lassen. Oder auch ein bisschen träumen und sich ausmalen, wie es wohl in Boros‘ Privatgemächern aussieht, die man leider (und aus seiner Sicht Gott sei Dank) nicht besuchen darf. Diese befinden sich nämlich auf dem Dach des Bunkers. Dort hat der Sammler ein Penthouse inklusive Pool und riesiger Terrasse rundherum für sich und seine Familie gebaut: ein Nachbau des Barcelona Pavillons von Mies van der Rohe.
Der Kunstbunker kann nur mit Führung besichtigt werden und hat ausschließlich samstags und sonntags geöffnet. Die Kunst wechselt in unregelmäßigen Abständen. Einlass nur mit Voranmeldung über das Internet: www.sammlung-boros.de . Der Eintritt kostet 10,- Euro, die Wartezeit beträgt ca. 3 Monate. Also: rechtzeitig den Berlin Besuch planen, wer gerne die Kunstsammlung sehen möchte. Es lohnt sich!
In den 90-er Jahren konnte man mit Werbung noch richtig viel Geld verdienen. Das beste Beispiel dafür ist der Werber Christian Boros, der 1994 mit einer Anzeigenkampagne für VIVA bekannt wurde. Heute pendelt er zwischen Berlin und Wuppertal und ist einer der bekanntesten Sammler zeitgenössischer Kunst in Deutschland. Zu seinem Besitz gehören um die 600 Kunstwerke, die er bereits mit 18 Jahren zu sammeln begann und die von Wolfgang Tillmans über Damien Hirst bis hin zu Olafur Eliasson und Sarah Lucas reichen, deren Porträt prominent in der Paris Bar hängt. Die Sammlung Boros wächst stetig, die Kunstwerke werden ausgeliehen, eingelagert, und wieder ausgeliehen. Bis Boros 2003 die Gunst der Stunde nutzt und seinen Traum vom Privatmuseum verwirklicht. Boros kauft der Stadt Berlin einen alten Nazibunker in der Reinhardstraße ab, der zwei Gehminuten vom Friedrichsstadtpalast entfernt liegt und 1942 nach dem Plan von Albert Speer gebaut wurde. Von den Nazis als Schutzbunker und nach Kriegsende von der Roten Armee als Gefängnis benutzt, wurde der Bunker in DDR-Zeiten als Lager für Südfrüchte benutzt und daher auch als „ Bananenbunker“ bezeichnet. Nach der Wende diente er der Techno- und Fetisch-Szene als Location für einschlägige Parties mit Darkrooms und wurde zum härtesten Club der Welt erklärt. Heute ist in den Räumen Kunst zu sehen.
Kunstbunker - Impressionen (Quelle: Sammlung-Boros.de)




Mit 80 Räumen auf 5 Stockwerke verteilt und ohne Tageslicht. Der langwierige Umbau von 2003 bis 2008, bei dem zahlreiche Decken und Wände mit einem Diamantschneider entfernt oder versetzt wurden, hat sich jedoch gelohnt und ist eine architektonische Meisterleistung. Viele Bestandteile wie Türen, Geländer, Betonwände oder Böden sind original – maximal sandgestrahlt oder abgeschliffen. Die Kombination mit neuen Elementen, teilweise gestrichenen Wänden und der zeitgenössischen Kunst macht das besondere Flair aus. Die Kunstwerke leben in erster Linie von der besonderen Atmosphäre und der Geschichte, die man bei jedem Schritt durch den Betonklotz spürt. Die Kunst an sich ist, wie meistens, Geschmacksache. Manche Werke wie beispielsweise die riesige, bunt schimmernde Glaskugel von Olafur Eliasson, sind wirklich beeindruckend. Andere wiederum nur schwer bis gar nicht verständlich. Das passt auch zu dem Satz, den Christian Boros über seine Sammlung sagt: er sammle, was er nicht verstehe. Man muss hier auch nicht jedes Werk verstehen, sondern die Atmosphäre aufsaugen und einfach das Gebäude auf sich wirken lassen. Oder auch ein bisschen träumen und sich ausmalen, wie es wohl in Boros‘ Privatgemächern aussieht, die man leider (und aus seiner Sicht Gott sei Dank) nicht besuchen darf. Diese befinden sich nämlich auf dem Dach des Bunkers. Dort hat der Sammler ein Penthouse inklusive Pool und riesiger Terrasse rundherum für sich und seine Familie gebaut: ein Nachbau des Barcelona Pavillons von Mies van der Rohe.
Der Kunstbunker kann nur mit Führung besichtigt werden und hat ausschließlich samstags und sonntags geöffnet. Die Kunst wechselt in unregelmäßigen Abständen. Einlass nur mit Voranmeldung über das Internet: www.sammlung-boros.de . Der Eintritt kostet 10,- Euro, die Wartezeit beträgt ca. 3 Monate. Also: rechtzeitig den Berlin Besuch planen, wer gerne die Kunstsammlung sehen möchte. Es lohnt sich!
SeenInBerlin - 20. Feb, 21:10